Kammermusik mit Fortepiano oder Cembalo

Dies ist eine Auswahl; weitere Programme im Repertoire und auf Anfrage

 

 

Duoprogramme:

 

 

Musik im Aufbruch

Werke von Johann Schobert, Johann Friedrich Reichardt, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven

Kathrin Tröger, Violine
Enno Kastens, Fortepiano

Kann Musik der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die in vielerlei Hinsicht eine Musik des Aufbruchs war, auch heute so frisch und wie nie zuvor gehört zum Ausdruck gebracht werden und uns Heutige ebenso unmittelbar berühren?

Dieses Programm möchte diese Fragestellung mit einem eindeutigen Ja beantworten und startet eine Entdeckungsreise in aufregende Klangwelten bekannter und unbekannter Werke einer modernen Epoche.

 

 

Mozart und seine Wurzeln

Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Leopold Mozart, Johann Schobert und Johann Christian Bach

Petra Müllejans, Violine
Enno Kastens, Fortepiano und Cembalo

Mozart bezog seine Inspiration aus mannigfachen Quellen: der Salzburger Kirchenmusik, der Musik Michael und Joseph Haydns, der italienischen Oper, barocker und vorklassischer Instrumental- und Claviermusik, Liedern, Konzerten und Eindrücken seiner musikalischen Reisen, auf denen er mit vielen zeitgenössischen Musikschaffenden zusammentraf. Später dann trat noch der Einfluss Johann Sebastian Bach hinzu.

Es war seine ganz besondere Begabung, all diese Inspirationsquellen zu assimilieren und daraus einen ganz eigenen Stil zu kreieren. Eine besonders wichtige Bedeutung gerade seiner Kammermusik und insbesondere seines Oeuvres für Violine und Tasteninstrument kommt dabei Johann Schobert und Johann Christian Bach zu – der eine in Paris, der andere in London wirkend.

Auf der großen Reise 1763/64 kam Mozart nach Paris und London – und in Kontakt mit beiden Komponisten, die den jungen Salzburger Komponisten nachhaltig beeinflussen sollten.

Schoberts Stil war einige Zeit lang sogar so prägend für Mozart, dass er Sonaten schrieb, die man auch bei genauerem Hinhören für Werke des Pariser Meisters halten könnte.

Überhaupt war Schoberts Einfluss in der Musikwelt enorm, und sein hochmoderner, expressiver und orchestraler Stil wirkte wie ein Feuerwerk im Paris der Mitte des 18. Jahrhunderts – und weit darüber hinaus.

Johann Christian Bach beeinflusste Mozart neben seinem kantablen und schlichten musikalischen Stil auch vor allem menschlich und war ihm ein väterlicher Freund.

Lebendige und frühlingsfrische Musik aus einer Epoche musikalischen Aufbruchs!

 

 

Irdisches und Himmlisches

Sonaten von Franz Schubert

Annegret Siedel, Violine
Enno Kastens, Fortepiano

Im Jahr 1816 (das später als „Jahr ohne Sommer“ in die Geschichtsbücher eingehen sollte) schrieb Franz Schubert drei wunderschöne Sonaten für Violine und Klavier (D-Dur, a-moll und g-moll). Ein Kosmos an leichter, beschwingter, heiterer, tiefgründiger, träumerischer, existenzieller – eben irdischer und himmlischer Musik.

 

 

Seelentiefe

Romantische Musik für Violoncello und Fortepiano

Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Carl Reinecke und Robert Schumann

Ute Petersilge, Violoncello
Enno Kastens, Fortepiano

Im Laufe des 19. Jahrhunderts hat sich das Violoncello als Soloinstrument endgültig etabliert, und die Kammermusik – insbesondere die Duoliteratur mit Klavier – bietet eine Fülle von Schätzen für dieses in seinen klanglichen Möglichkeiten doch relativ neu entdeckte Instrument.

Auf der einen Seite steht das Cello für eine Sehnsucht nach Neuem, Idealem, auch Unerreichbarem – auf der anderen Seite verkörpert es beseelte Tiefe und Vertrauen ins Leben.

Neben Robert Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy steht Carl Reinecke (1824 – 1910) auf dem Programm, eng verbunden mit den beiden erstgenannten Komponisten und eine der wichtigsten Musikerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, dessen Werke immer noch einer Wiederentdeckung harren. Nicht so sehr stilistische Neuerungen als vielmehr Tiefe der Empfindung und des Ausdrucks kennzeichnen die reifen Werke aus dem reichhaltigen Oeuvre des Leipziger Meisters.

Eine Violoncellosonate und ein spätes Klavierwerk von ihm führen uns im heutigen Konzert in seine reiche und poetische Schaffenswelt – eine echte Entdeckung und Bereicherung der musikalischen Landschaft.

 

 

Wien

Werke von Johann Nepomuk Hummel, Joseph Woelfl und Ludwig van Beethoven

Ute Petersilge, Violoncello
Enno Kastens, Fortepiano

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts experimentierten die Wiener Komponisten auf weitem Terrain – Gattungen, Formen, Besetzungen, Klangfarben und Tonalität waren einige der Erkundungsfelder dieser aufregenden Epoche im musikalischen Zentrum Europas.

Kompositionen für das Violoncello, als Soloinstrument relativ neu bzw. wieder entdeckt waren eher selten, doch allmählich trat das Cello aus seinem Schattendasein als Begleitinstrument heraus und entwickelte sich gerade in Wien zu einem Spiegel verschiedenster „Seelenstimmungen“.

Ute Petersilge, Violoncello und Enno Kastens, Fortepiano spielen repräsentative Werke von Johann Nepomuk Hummel, Joseph Woelfl und Ludwig van Beethoven – heiter, virtuos, tiefgründig und stimmungsvoll.

 

 

Sonnentöne, Schattenklänge

Werke von Anton Eberl, Norbert Burgmüller, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann und Niels Wilhelm Gade

Daniel Beyer – Clarinette
Enno Kastens – Fortepiano

Kaum ein anderes Instrument wurde für zwei so diametral entgegengesetzte Ausdruckswelten herangezogen wie die Klarinette: auf der einen Seite ist ihr Klang Inbegriff von heiter-gelöster, pastoraler Grundstimmung mit einem Hauch ins Volkstümliche. – Auf der anderen Seite assoziiert man mit ihr Sehnsucht, Unaussprechliches, Unbewusstes und tiefe Leidenschaften.

Dieses musikalisch-seelische Spannungsfeld von leichter, sonniger Heiterkeit bis hin zu leidenschaftlicher Dramatik und Tiefe wird in ausgewählten Kompositionen abgesteckt und durchschritten.

Eine bewegende Zwiesprache von Clarinette und Fortepiano durch verschiedenste innere Räume und Landschaften.

Die Instrumentalisten musizieren auf historischen Instrumenten des frühen 19. Jahrhunderts.

 

 

Johann Sebastian Bach – Violinsonaten

Varoujan Doneyan, Violine
Enno Kastens, Cembalo

Triosonaten in höchster Vollendung für Violine und konzertierendes Cembalo – dicht gewoben und locker gestrickt, gesanglich und virtuos, anrührend und erhebend. Bachs zeitlose Meisterwerke „sind von den besten Arbeiten des seeligen lieben Vaters“ (Carl Philipp Emanuel Bach).

 

 

Die Kunst der Fuge

Johann Sebastian Bachs Werk in der Fassung für zwei Cembali

Torsten Johann und Enno Kastens, Cembalo

J.S. Bachs „Kunst der Fuge“, die aus seinem letzten Lebensjahrzehnt stammt, ist ein in jeder Hinsicht bemerkenswertes Werk. Ein einziges Grundthema wird in diversen Kanons und Fugen durchgeführt und erfährt in jedem „Contrapunctus“ eine veränderte Gestalt, wird in zunehmend komplexere Zusammenhänge gestellt, durchläuft verschiedene Stile und Metamorphosen, um dann in eine (unvollendete) Quadrupelfuge zu münden.

Dieses Werk ist ohne Besetzungsangabe notiert, was dazu geführt hat, dass es kaum eine Besetzung gegeben hat, die nicht schon erklungen ist – von Orgel über Streichquartett bis hin zu Orchesterbearbeitungen oder Saxophonensemble.

Da zwei der Contrapuncti den Zusatz „a 2 Clav.“ tragen, hören Sie das Werk in diesem Programm in der Fassung für zwei Cembali: klar, schlicht und transparent.

Die „Kunst der Fuge“ am Stück zu hören komme einer Katharsis gleich, heißt es zuweilen.

Wir laden Sie ein, in diesen Kosmos Bachscher Kontrapunktik und seiner schier unerschöpflichen Fantasie einzutauchen.

 

 

 

Trioprogramme:

 

 

Märchenland und Kegelbahn

Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Robert Schumann

Daniel Beyer, Klarinette
Annette Schmidt, Viola
Enno Kastens, Fortepiano

Der eine – Robert Schumann – hat sich der Erforschung zauberischer Märchenwelten ganz hingegeben, der andere – Wolfgang Amadeus Mozart – schreibt, wenn man der Überlieferung Glauben schenken mag, ganz nebenher auf der Kegelbahn ein Trio auf…
Was beide Welten, die des „Kegelstatt-Trios“ von Mozart und die der „Märchenbilder“, „Märchenerzählungen“ und „Fantasiestücke“ von Schumann gemeinsam haben und wo sie ganz und gar unterschiedlich sind, können Sie in diesem Konzert erleben.
Verschleierung und Klarheit, Rückzug und Direktheit, Traum und Wirklichkeit.

 

 

Haydn – Klaviertrios

Petra Müllejans, Violine
Ute Petersilge, Violoncello
Enno Kastens, Fortepiano

Über 40 Jahre hinweg hat Joseph Haydn die Gattung Klaviertrio gepflegt und in allen Phasen seines Schaffens Werke für diese Besetzung geschrieben.

Auf einer Reise durch Haydns Klaviertrio-Schaffen erklingen Meisterwerke stilistischer Vielfalt mit schier unerschöpflichem Ideenreichtum; kleine Juwelen und große Würfe – ernst, heiter und stets originell.

 

Entdeckungen

Duos und Trios für Violine, Violoncello und Fortepiano

Schon lange haben Daniela Helm, Ute Petersilge und Enno Kastens ein Klaviertrioprogramm geplant – nun ist es an der Zeit, es auch praktisch umzusetzen. Zwar gibt es schöne Trios von Haydn, Mozart und Beethoven – wir haben jedoch Lust, Sie hier mit etwas Unbekannterem höchster Qualität zu überraschen!

Johann Schobert war zu seiner Zeit ein gefeierter Komponist in Paris, ganz nebenbei das Idol des jungen Mozart. Dessen Adagio aus KV 13 ist noch ganz von Schobert inspiriert.

Johann Christoph Friedrich Bach wirkte am Hof in Bückeburg, und fernab der musikalischen Zentren der damaligen Zeit konnte er seinen persönlichen Stil entwickeln. Die Violoncellosonate von 1789 ist ein Juwel, welches ihresgleichen sucht.

Joseph Woelfl stammt aus Salzburg, und sein Leben und Wirken ist eng mit den Häusern von Michael Haydn und Leopold Mozart verbunden. Seine weiteren Stationen als Pianist und Komponist waren Warschau, Wien, Paris und zum Schluss London, wo er äußerst produktiv und erfolgreich war. Sein vitales Klaviertrio op. 23/2 gibt Zeugnis seiner musikalischen Kreativität.

 

 

Programme für Quartett und Quintett:

 

Musik im Aufbruch

Quartette, Trios und Duos von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Schobert und Joseph Haydn

Ensemble Aude Sapere
Lotta Suvanto und Jörn-Sebastian Kuhlmann, Violinen
Annekatrin Beller, Violoncello
Enno Kastens, Cembalo und Fortepiano

Aufregende Zeiten! Neue Formen, neue Besetzungen, neue Instrumente, eine neue Klangsprache… – Die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts ist auf nahezu allen Gebieten innovativ. Alles ist in Bewegung; alte Strukturen werden aufgebrochen, neue Wege beschritten und mutige Experimente gewagt. Und es entsteht: aufregende Musik!

 

 

Mozarts Klavierquartette

Lotta Suvanto, Violine
Jeannette Dorée, Viola
Stefan Mühleisen, Violoncello
Enno Kastens, Fortepiano

Die 1780er Jahre waren für Mozart – unter anderem – die Zeit der großen Klavierkammermusikwerke. Allein in den Jahren 1784 bis 1786 entstanden das Klavier-Bläser-Quintett, das „Kegelstatt-Trio“, zwei der Klaviertrios und die beiden Klavierquartette g-moll KV 478 und Es-Dur KV 493, die wir in diesem Programm vorstellen.

Musik, die so konzertant wie echt kammermusikalisch, so farbenfroh wie nuancenreich, so extrovertiert wie intim ist und den Komponisten auf der Höhe seiner Schaffenskraft ausweist.

War in alter Zeit das Clavierinstrument für den harmonischen Boden des Geschehens zuständig, entstand als „moderner“ Stil in der Mitte des 18. Jahrhunderts eine neue, fast orchestral angelegte Art des Musizierens, in der das Clavier führt und die Streicher den Satz auskleiden – etwa beim von Mozart bewunderten Johann Schobert aus Paris, von dem der junge Salzburger Komponist stark beeinflusst wurde.

Mozart geht in der Entwicklung noch einen Schritt weiter: Klavier und Streichensemble führt er miteinander, stellt sie gegenüber und lässt beide Teile alternierend sowohl solistisch als auch begleitend agieren.

Lustvolles Kräftemessen, dialogisches Miteinander und sinnliches Harmonieren formen ein komplexes Ganzes, das in seiner Vitalität und fantasievoller Vielfalt seinesgleichen sucht.

 

 

Bläserklänge

Klavier-Bläser-Quintette von Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven

Enno Kastens, Fortepiano und das Artaria-Bläserquartett

Die Verbindung von Klavier und Blasinstrumenten ist stets ein reizvolles Unterfangen, zumal wenn es sich um historische Instrumente handelt, die klanglich ideal aufeinander abgestimmt sind.
Besonders das Klavier-Bläser-Quintett in dieser Besetzung hat manchen Komponisten zu einem Meisterwerk inspiriert.
Zwei der bekanntesten und sicherlich größten Meilensteine sind die Quintette von Mozart und Beethoven, die in diesem Programm erklingen.
Mozart, der in jener Zeit viel mit größeren Kammermusik- und Ensemblewerken experimentierte, fand sein Werk so geglückt, dass er ganz euphorisch an seinen Vater schrieb, es sei dies „das beste was ich noch in meinem leben geschrieben habe“.
Und in der Tat: dieses Werk kommt so fantasievoll und nuancenreich daher, zeichnet und malt, spricht und singt, dass es als Ur- und Idealtypus dieser Gattung gelten kann.
Beethoven, der das Mozartsche Werk gut gekannt hat, knüpft mit seinem einige Jahre später entstandenen Quintett op.16 daran an und schreibt eine farbenfrohe, vitale und kraftvolle Musik, die gleichermaßen kammermusikalisch wie konzertant, feinsinnig wie musikantisch ist.

 

 

Munterkeit, Gesang und Harmonie; Schmeicheley, Erfindung, fremde Gänge…

Werke von Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach

Christiane Kneer, Traverso
Anne-Katharina Schreiber, Violine
Ute Petersilge, Violoncello
Enno Kastens, Cembalo

Dieses Programm gilt den beiden Großmeistern der Vielseitigkeit in Stil, Melodik, Harmonik und Form, die – jeder auf seine Weise – Altes übernommen, weiterentwickelt und neu geformt haben und sich von unterschiedlichsten Einflüssen haben inspirieren lassen.
Telemann ist dabei mit drei „Pariser Quartetten“ vertreten, Bach mit zwei Sonaten – je einer für Violine und einer für Violoncello (Gambe).
Telemann schreibt über seine teils schon in Hamburg, teils auch erst auf seiner Parisreise 1737/38 entstandenen Quartette:
Gnug, sie machten die Ohren des Hofes und der Stadt ungewöhnlich aufmercksam und erwarben mir, in kurtzer Zeit, eine fast allgemeine Ehre, welche mit gehäuffter Höflichkeit begleitet war.“
Darüber hinaus stellen sie ein Musterbeispiel des „Vermischten Geschmacks“ dar, der „sonder Müh durch ein mit Lieblichkeit erfülletes Gemenge“ die Eigenheiten der „Franzen, Welschen, Britt- und Polen“ zu verbinden trachtet.

 

 

Dresden und Italien – Musik am Dresdner Hof August des Starken

Werke von Johann Georg Pisendel, Johann David Heinichen, Antonio Vivaldi, Johann Adolph Hasse und Johann Joachim Quantz

Ensemble Bell’ Fiore:
Daniela Lieb, Traverso
Lotta Suvanto, Violine
Ute Petersilge, Violoncello
Enno Kastens, Cembalo

Das alte Dresden in all seiner Pracht war von je her eine Stätte der Förderung aller Künste gewesen. Unter den beiden Königen August I. („der Starke“) und August II. erblühte das Musikleben erneut – nicht zuletzt durch die (Neu-)Gründung der Dresdner Hofkapelle, eines zu seiner Zeit – und noch lange darüber hinaus – hochgelobten Orchesters, dessen Professionalität die Zeitgenossen sehr beeindruckte.
Doch auch Oper und Kammermusik waren Zentren musikalischer Aktivität.
Der Dresdner Hof pflegte immer schon Beziehungen zu Italien, und durch J. G. Pisendel verstärkten sich diese Kontakte und fokussierten sich auf Venedig. So kam die Musik Vivaldis und seiner Zeitgenossen nach Dresden und verbreitete sich von dort wie ein Lauffeuer durch die deutschen Lande. Dresden stand irgendwann ganz im Zeichen des italienischen Stils – auch Baumeister, Maler und Bildhauer taten das Ihre dazu – und wurde zu einem wahren „Elbflorenz“.
Den musikalischen Beziehungen Dresdens und Italiens werden wir in diesem Programm nachspüren und Ausdruck geben.