Konzertprojekte Musik und Worte

Dies ist eine Auswahl; weitere Programme im Repertoire und auf Anfrage

 

 

Märchen und Musik

 

Märchen steigen wie Träume aus unbekannten Tiefen empor und berühren mit ihren zeitlosen Symbolen die Seele. Gidon Horowitz ist ein Märchenerzähler, der es vermag, Bilder und Stimmungen in den Märchen durch sein Erzählen lebendig und die Kraft und Weisheit in ihnen spürbar werden zu lassen.

Enno Kastens hat zu den Märchen Klavierstücke als Umrahmung gewählt, die auf einer anderen Ebene das gesprochene Wort widerspiegeln, kontrapunktieren oder ergänzen. So entsteht eine harmonische Komposition von Märchen und Musik, die die Seele berührt und die Zuhörenden auf eine zeitlose innere Reise mitnimmt.

Die folgenden Programme sind in den vergangenen Jahren entstanden und mehrfach aufgeführt worden. Weitere Programme sind in Planung.

Informationen zu Gidon Horowitz finden Sie auf seiner Seite www.maerchenschatz.de

 

 

Blaue Träume

Märchen von Liebesleid und Liebesglück

Viele Märchen erzählen von der geheimnisvollen Macht der Liebe. Sie vermag Grenzen zu überwinden, die Menschen zu beseelen und zu beflügeln und Erlösung aus schier ausweglosen Situationen zu bringen. Gleichzeitig kann sie uns aber auch blind machen und stärker lähmen, binden und fesseln als der sicherste Kerker.

Gidon Horowitz erzählt Märchen von Liebesleid und Liebesglück, Enno Kastens spielt Klaviermusik von J.W. Häßler, M. Glinka, F. Mendelssohn Bartholdy, R. Schumann, C. Reinecke, G. Fauré und E. Kastens

 

Seelenklänge

Märchen der Brüder Grimm

Als die Brüder Grimm vor etwa zweihundert Jahren ihre Märchen zu sammeln begannen, da wurden diese Geschichten vor allem für Erwachsene erzählt. Gidon Horowitz hat einige der weniger bekannten Grimmschen Märchen ausgesucht, Geschichten voller Weisheit und Humor, die mit ihren Bildern die Seele berühren und zu einer inneren Reise durch nicht alltägliche Ebenen der Wirklichkeit einladen.

Es erklingt Klaviermusik von W.A. Mozart, J. Haydn, L. v. Beethoven, J.N. Hummel und F. Schubert

 

Blätter aus dem Garten Eden

Märchen von Tod und Leben

Gidon Horowitz wird in diesem Programm einige Märchen vom Tod erzählen, damit aber auch vom Leben, das durch die Erfahrung von Todesnähe aufs Neue als Geschenk erlebt werden kann. In den Märchen erscheint der Tod oft als Gestalt, die weder gut noch böse ist, sondern jenseits dieser Kategorien. Er folgt ganz eigenen Gesetzen, und unausgesprochen fordert er die Menschen auf, ihm gelassen zu begegnen. Dann kann er sich manchmal sogar als Freund erweisen…

Es erklingt Musik von G.A. Benda, F. Berwald, W. Stenhammar, W.A. Mozart, J. Haydn, F. Schubert und E. Kastens

 

Zauberspiele

Märchen aus dem Orient

Aus dem weiten Gebiet, das sich von der Türkei über die Arabische Halbinsel und Persien bis nach Zentralasien erstreckt, stammen die Geschichten dieses Abends. Sie erzählen von Magie und Verzauberung, und auch von der Macht der Liebe, die viel weiter reicht als alle Zaubersprüche. Die Märchen sind Kostbarkeiten aus einem großen Schatz, von dem die Menschen aller Völker seit Urzeiten schöpfen. Beim lebendigen Erzählen erwachen ihre Bilder und Gestalten voller Weisheit und Humor, sie berühren die Seele und laden ein zu einer inneren Reise durch ferne Länder und nicht alltägliche Ebenen der Wirklichkeit.

Umrahmt von originalen (!) orientalischen Klavierstücken aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert

 

Der Drache der Quelle

Märchen von Heilung und Erlösung

Wenn plötzlich ein Drache auftaucht, Feuer und Rauch spuckt und bedrohlich drein-schaut, was können wir dann machen? Ausgehend von oft lebensbedrohlichen Krisen, erzählen viele Märchen von Begegnungen mit dem Unheimlichen und von der Möglichkeit der Verwandlung, von Heilung und Erlösung. Die Rettung wird oft dort gefunden, wo sie am wenigsten vermutet wurde… Einige solcher Geschichten wird Gidon Horowitz an diesem Abend erzählen, Kostbarkeiten aus einem großen Schatz, von dem die Menschen aller Völker seit Urzeiten schöpfen.

 

Der Garten der Träume

Seit Jahrtausenden haben Menschen Gärten angelegt und gepflegt. Sie geben uns Nahrung und laden zudem ein zum Verweilen, Ausruhen, Träumen und Staunen über die Schönheit und das Wunder des Lebens. In vielen Mythen und Märchen erscheinen Gärten als Ausdruck eines harmonischen Zusammenlebens der Menschen mit einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Einige solcher Märchen wird Gidon Horowitz an diesem Abend erzählen, Kostbarkeiten aus einem großen Schatz, von dem die Menschen aller Völker seit Urzeiten schöpfen.

 

Die Goldene Harfe

Ein Märchen von Gidon Horowitz mit Musik und Schattentheater

Die „Goldene Harfe“ ist ein tiefgehendes und zeitloses Märchen von Gidon Horowitz, in dem es um Macht und Herrschaft (und den Verzicht darauf), um Weisheit, Hingabe und den Weg des Herzens geht. Und um die verwandelnde Kraft der Musik, die alle Mauern durchdringt und bis ins Innerste vordringen kann.

Ein junger, herrschsüchtiger und ein alter weiser König begegnen sich. Zwei Welten prallen aufeinander. Das Drama, wie wir es oft erlebt haben, scheint wieder einmal zu beginnen…

Erzählt von Jörn Bartels, in Szene gesetzt von Katharina Böhmer-Kastens (Schattenfiguren) und musikalisch untermalt, gespiegelt, kommentiert und kontrapunktiert von Enno Kastens (Cembalo) mit Werken von J. S. Bach, J. J. Froberger, J.A. Reincken, A. Forqueray, D. Scarlatti, J. Duphly u.a.

 

 

Schatten, Staub und Wind

Musik von Johann Jacob Froberger (1616 – 1667)

und Worte von Andreas Gryphius (1616 – 1664)

Jovita Dermota/Jörn Bartels, Rezitation
Enno Kastens, Programmkonzeption und Cembalo

Nicht nur das gemeinsame Geburtsjahr 1616 und die Zeit während und nach dem Dreißigjährigen Krieg verbindet die beiden barocken Großmeister der kleinen Form – auch in ihren Biografien und Werken gibt es Ähnlichkeiten in Betrachtungsweise und Gestaltung.

Ein musikalisch-literarisch eng verzahntes Programm folgt den Spuren dieser beiden „Brüder im Geiste“, die sich selber nie begegnet sind, deren künstlerischer Ausdruck sich jedoch aus ähnlichen Quellen speist.

 

 

Fantasiestücke

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (1776 – 1822) war ein vielseitiges Genie, dessen Fantasie keine Grenzen zu kennen schien – er wirkte als Jurist, Dichter, Zeichner, Komponist und Kapellmeister.
Hoffmann prägte wie kaum ein zweiter das Bild des „Romantikers“ – empfindsam, verletzlich und (hyper)sensibel bis zur Überspannung, enthusiastisch und voll starker und wilder Sehnsucht; dann wieder sehr diesseitig, reich an Ironie und Laune – und das Ganze oftmals in jähem Wechsel.
Seine Schriften seien „voll Seele und Freiheit“, wie Jean Paul, sein kongenialer Dichterkollege, ihm in der Vorrede zu seinen „Fantasiestücken in Callots Manier“ bescheinigt, und in ihnen (und auch im Verfasser selber) liegen so manche Extreme nah beieinander.
Er kommt „überspitzt und phantastisch, tränenselig und sarkastisch, weltflüchtig und derb, hingebungsvoll und ironisch“ daher und hat „das romantische musikalische Denken und Empfinden für ein Jahrhundert entscheidend beeinflusst“ (F. Blume).
Patrick Blank liest Auszüge aus seinen Werken (unter anderem aus den „Fantasiestücken“), Enno Kastens lässt auf dem Fortepiano Musik von Wilhelm Friedemann Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, E.T.A. Hoffmann selbst und Robert Schumann erklingen.

 

 

Namen und Musik

Vortrag mit Konzert – Konzert mit Vortrag

Prof. Dr. Konrad Kunze, Moderation
Enno Kastens, Cembalo, Clavichord, Fortepiano

Wussten Sie, dass der Name van Beethoven „der vom Rübenhof“ bedeutet und Mozart möglicherweise etwas mit Schlamm zu tun hat? Oder dass das Wort Geige im alemannischen Dialekt entstanden ist? Woher kommt eigentlich das Wort „Klavier“, und warum heißt ein relativ leises Instrument ausgerechnet Laute?
Komponisten und Instrumente werden einmal etwas anders vorgestellt; musikalischen Begriffen und Namen wird auf den Grund gegangen.
Wer könnte dazu berufener sein als der Freiburger Germanist Konrad Kunze, der weltweit zu den führenden Namenforschern gehört?
Dazu erklingt Musik von entsprechenden Komponisten auf entsprechenden Instrumenten.

 

 

Verwandtschaften

Konzert mit Vortrag

Enno Kastens – Cembalo, Clavichord, Fortepiano
Dipl.-Psych. Thomas von Stosch – Familientherapeut

Familie ist ein lebendiger Organismus. Alle sind mit einander in Beziehung. Der Organismus hat seine Gesetze. Was ist uns vorgegeben, was wirkt in Familien und welche Folgen hat es, wenn sich jemand über diese Gesetze erhebt? Die Liebe stellt uns vor Herausforderungen und sorgt auf ihre Weise dafür, dass wir wieder in den Einklang mit dem Leben kommen.
Welche Dynamiken gibt es innerhalb einer Familie? Wann ist das Verhältnis zwischen Vater und Sohn gut, wann ist es belastet? Ist es egal, ob man Jüngster oder Ältester ist? Und steht mir ein Bruder immer näher als ein Freund?
Wenn wir anerkennen, was ist, erfüllt sich unser Leben und wir können gelassen auf das Kommende schauen.
Der Familientherapeut Thomas von Stosch gibt Einblicke in die Welt der Familie und Verwandtschaften (und ihrer Bezüge) und führt die Dynamiken und oft ganz eigenen Gesetze dieser Systeme vor Augen.
Vor Ohren“ führt Enno Kastens Musik der Familien Couperin, Bach, Mozart, Mendelssohn und Schumann.

 

 

Alles hat seine Zeit – alles braucht seine Zeit

Konzert mit Vortrag – Vortrag mit Konzert

Dr. Martin Held, Evangelische Akademie Tutzing – Texte und Reflexionen zum Thema „Zeit“
Enno Kastens – Werke vom 15. bis zum 21. Jahrhundert auf verschiedenen Tasteninstrumenten (Cembalo, Clavichord, Fortpiano)

Welches Lebensgefühl hatten die Menschen vergangener Zeiten, und wie drückt/e sich das aus? Was ist anders als heute bzw. was ist heute anders als vor 100, 200, 400 Jahren? Und was ist gleich oder ähnlich geblieben?
Wie ist unser Zugang zum Phänomen Zeit? Wie gehen wir mit den Zeiten um? Und was können wir von den Zeiten noch lernen?
Ewigkeit und Augenblick, Arbeitszeit und Urlaub, „Zeitmanagement“ und Improvisation, Tempo und Gelassenheit, genutzte Zeit und Reifezeit… – verschiedene Aspekte, in denen Zeit, dieses nicht zu fassende Etwas, uns begegnet bzw. wir sie als solche wahrnehmen.
Martin Held, Experte in Sachen Zeitforschung, nimmt uns mit auf die Reise in andere Zeiten und Lebenswelten und wird uns darüber hinaus noch so manches Interessante über diesen Stoff, der keiner ist, nahebringen.
Für die akustische Reise in andere Zeiten (und Welten) vom Mittelalter bis heute hat Enno Kastens ein spezielles Programm konzipiert, welches auf mehreren ausgewählten Tasteninstrumenten erklingen wird.
Verschiedenste Musik, der gemeinsam ist, dass sie (jedenfalls die gemessene, lineare) Zeit aufheben möchte und uns in eine „andere Zeit“ versetzen möchte – handle es sich nun um Aufgeschriebenes oder Improvisiertes, Altes oder Neues, Frisches oder Durchgereiftes.
Ein Programm, das uns ein Gespür für die Kunst des Zeit-Habens vermitteln kann.

 

 

Gottesferne

Musik und Passion – Texte zur Gottesfinsternis

Manuela Fuelle, Textauswahl und Lesung
Enno Kastens, Fortepiano

Texte von Jean Paul, Friedrich Nietzsche und Fernando Pessoa

Musik von Carl Philipp Emanuel Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert u.a.

Nacht der Seele, der Gottesferne und Finsternis für Christus am Kreuz und alle, die ihm nachfolgen in Gedanken des Zweifels, Musik der Angst. Doch im Klang der Verzweiflung ist noch Sehnsucht, manchmal Trost.

 

 

Lux noctis

Zu allen Zeiten haben die Menschen Nacht und Dunkelheit als Bild von Einsamkeit und Entfernung vom Leben erfahren und sich in diesen Situationen nach dem Licht gesehnt. Solche Bilder evozierten sowohl Schriftliches als auch Klangliches.
Es erklingen Werke und Texte zum Thema „Lux noctis“, Licht (in) der Nacht.

Textauswahl und Rezitation: Michael Teipel/Jörn Bartels

Cembalo, Clavichord, Fortepiano: Enno Kastens

 

 

Deine Kompositionen … mit meinen Liedern identisch“

Goethe und Zelter – eine Freundschaft

Hans Jörg Mammel, Tenor
Enno Kastens, Fortepiano
Gabriele Busch-Salmen, Einführung und Rezitation

Wenn ich irgend jemals neugierig auf die Bekanntschaft eines Individuums war, so bin ichs auf Herrn Zelter. Gerade diese Verbindung zweier Künste ist so wichtig. Das Originale seiner Compositionen ist, so viel ich beurtheilen kann, niemals ein Einfall, sondern es ist eine radicale Reproduction der poetischen Intentionen.“

Mit diesen Worten drückte Goethe in einem Brief vom 18. Juni 1798 an August Wilhelm Schlegel seine Ungeduld auf die Begegnung mit dem Leiter der Berliner Singakademie, Carl Friedrich Zelter, aus, von dem er sich die Intensivierung des Austauschs erhoffte, den er stets mit seinen musikalischen Partnern gesucht hatte. Es war ihm ein Bedürfnis, einen musikalischen Berater und Komponisten in seiner Nähe zu wissen, der seine Lyrik „ins Allgemeine zu befördern“ verstand. Die Freundschaft, die beide seit 1799 verband, währte 32 Jahre, begleitet von einer mit dem erklärten Ziel der späteren Veröffentlichung verfassten, mehr als 875 Briefe zählenden Korrespondenz. Das mit ungeteiltem Enthusiasmus Begonnene entwickelte sich zu einer großen Vertrautheit, Zelters Vertonungen von Trost in Tränen (1812), Rastlose Liebe (1812), Um Mitternacht (1818) und seine wohl bekannteste Ballade vom König in Thule (vor 1812) gehören zu seinen Meisterwerken und Goethe wurde nicht müde, die Arbeiten des Freundes zu loben, sie zu beleuchten als Kompositionen, die er „sogleich mit meinen Liedern identisch“ fühlen konnte.

Dieses Programm zeichnet diese intensive Beziehung mit ausgewählten Liedern, Balladen und den zwischen Berlin und Weimar hin- und hergehenden Briefpassagen plastisch nach.

 

 

Commedia dell’Arte

Eine Synthese aus Schauspiel und Musik, Pantomime, Maskenspiel und gesprochenem Wort, Tanz und Akrobatik – das ist die dem Gesetz des „all’improvviso“ folgende Commedia dell’Arte. Komödie, Tragödie und Tragikomödie zugleich, bezieht sie Elemente aus Pastorale, mythologischem Spektakel und allen Formen von Stegreiftheater mit ein. Reichen ihre Ursprünge weit ins Italien des 16. oder gar 15. Jahrhunderts zurück, so wandelt sie sich kontinuierlich über die Jahrhunderte, passt sich allen Entwicklungen an bzw. macht sie sich zunutze und durchdringt und prägt ganze Genres. Kaum eine Kunstform ist so vielgestaltig und universell wie sie, die stets ein Spiegel der jeweiligen Gesellschaft ist, und auch ihre Archetypen (Arlecchino, Pantalone, Dottore, Capitano, Pulcinella, Colombina  Co.) gehen immer mit der Zeit und nehmen die unterschiedlichste Gestalt an. Was wären Goldonis Theaterstücke, Mozarts Opern oder moderne Verwicklungs- und Verwechslungskomödien ohne sie?

Ensemble Creatura: Margrita R. Wahrer und Rainer G. Mannich, Schauspiel; Brigitte Täubl-Duftschmid und Yukiko Tezuka, Violinen; Annekatrin Beller, Violoncello; Enno Kastens, Cembalo, Orgel und musikalische Leitung